(Gem)Einsamkeit

Hörst, Bruder, und liest? Wie
Die einstmals freudige Mär des Menschen auf
Ehedem eillos glücklicher Erde neulich immer
Gerückt wird in graues bass-moll?
Die Phonie des wehen Seelenschnaubens in
Mangelbekämpfungselend, Zeitverlust und
Schauriger Lieb- und Bedeutlosigkeit…
Der Traum des Menschseins taumelt;
Freudhungernd greift die Herzklaue in
Fahle Leere zwischen irren Begriffen nur
Erdeuteten Wissens und tumben Dünkels.
Wie lang noch suchst du Beweise für dich,
Der du laut deinem hohlen Traumliedchen seist?
Bist dieser goldene Mensch, den du suchst?
Bist du überhaupt Mensch? In der Wahrheit?
Und Seele? Oder bist ein Gespenst in Mitten
Grauer Geschwister, die in der Blinden
Konsens über schuldhafte Farblosigkeit der Welt
Vor sich hin gieren und darben und kämpfen und
Töten? Die Weltreise deiner ins dir Ungewisse
Hinein bestimmt ist; nirgends die Zeit
Deiner Heilung zum Weltglücke hin.
Geld wünschst dir, um allein für dich
Reich sein zu können, ohne den lästigen
Menschen der jammervollen Welt…
Wann aber reichst deinem armen traurigen
Bruder endlich die sanfte Hand, dass
Gemeinsam ihr findet heim?
Einsam denn bleibst des Todes wie
Ein Same ohne verheißnen Empfängnishügel…







  

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