Richtungsversuche I

Unmesslich at’met das Lebensgold:
Geist, in keinen Hirnpferch verlassen;
Körperlos lichtkräftet Er ohne Sold,
Bodenlos bödiger Quell, und nie zu erfassen…

Auf seinem Boden tummelnd gesellen
Sich großtausend Richtungsversuche,
Die möglos suchen, sich selbst zu erquellen,
Und leiden wie Sisyphos unter ’m Fluche…

Sie alle suchen, zu überwinden den Geist:
Durch Trägheit, durch Geld, Fleisch, durch Lüge,
Ja, Intellekt! Sie begehr’n, Der sie nährt,
Selbst zu seien durch hochfahrend’ Flüge…

Heimatvergessens Schleier; dann der Begehr,
Sich süßen Ersatz zu erträumen…
Doch dieser nicht heilt. So soll er sei’n mehr
Und mehr und sich wider das Nichts aufbäumen…

Dorthin all’ Richtungsversuche weisen:
Zu Nichts und nirgendwohin;
So leiden sie auf ihren irren Reisen
Und huldigen somit unmöglichem Sinn’…

Eine Richtung einzig zu’m Lichte führt:
Die des Lauschens nach des Lebensgoldes
Atem, die zu’m Quelle neu ihn kenntlich kürt.
Sie allein erreicht unsagbar Weihes, Holdes…







  

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